Tesla macht Gewinn und keiner glaubt es

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Tesla macht Gewinn und keiner glaubt es

Seit 2003 gibt es Tesla und schon öfter stand das Unternehmen kurz vor der Insolvenz. Tesla fehlen die Gewinne. Wie schaut die Performance von Tesla aus? Wie man auf dem Bild ersehen kann, verheerend.

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Jetzt gab am 27.10.2016 Tesla bekannt, einen Gewinn im dritten Quartal zu erwirtschaften. Vom Prinzip könnte man dies als Durchbruch in der Elektromobilität werten, aber jedem Analysten und Kaufmann muss klar sein, dass es sich hier nur um einen Buchhaltungstrick handeln kann. Tesla gab an, im dritten Quartal 2016 einen Gewinn von 22 Millionen Dollar erwirtschaftet zu haben und den Umsatz auf 2,3 Milliarden Dollar verdoppelt zu haben. Und Elon Musk rühmte sich, dass im laufenden Quartal weitere Gewinne denkbar seien. Zum Gewinn von Tesla trugen 139 Millionen Dollar verkaufte „zero emission vehicle credits“ bei. Der Erwerb solcher Emissionspunkte erlaubt es Autoherstellern in Kalifornien, sich von der Pflicht zur Herstellung von Elektrofahrzeugen freizukaufen. Mit dem reinen Autobau hat dies nichts zu tun. Tesla möchte außerdem in den nächsten drei Jahren die Produktion von Elektroautos verzehnfachen. Dies gilt als relativ unrealistisch, wenn man berücksichtigt, welche neue Modelle von den etablierten Autoherstellern in den nächsten Monaten zu erwarten sind. Alle Fragen und Antworten zur Kaufprämie der Elektro Autos finden Sie hier.

Aber wie kam der Gewinn bei Tesla zustande?

Der Gewinn wurde lediglich mit den „ZEV Credit Sales“ erwirtschaftet. Ein Einmaleffekt, dessen Zeitpunkt sich sogar das Management ausgesucht hat. Denn mit den 139 Millionen Einnahmen konnte man nun einen Nettogewinn von 22 Millionen Dollar melden. ZEV Credits sind eine Art Steuergutschrift, die gegen Steuerschulden verrechnet werden kann. Da Tesla keine zu versteuernden Fahrzeugemissionen hat, verkauft es die Steuergutschrift an ein anderes Unternehmen, dass damit seine Steuerlast senkt. Theoretisch müsste man pro verkauftem Auto die Subvention verbuchen. Tesla jedoch sammelt die Credits und macht in vielen Quartalen mehr Verlust, dafür in einem dicken Gewinn.

Auch der Bau der Gigafactory ist auf einmal deutlich günstiger als angenommen. Und zwar um mehrere Hundert Millionen Euro. Entweder hat sich jemand bis zu diesem Quartal mit den Baukosten drastisch verrechnet, oder das Bauprojekt liegt einfach deutlich hinter dem Zeitplan. Ansonsten hätten die Kosten im dritten Quartal auftauchen müssen. Am 3. August hatte Tesla auch noch gemeldet, bis Jahresende mehr als 1.5 Milliarden Dollar investieren zu wollen, um das Model 3 zu unterstützen. Im dritten Quartal wurden jedoch nur 248 Millionen investiert, sodass theoretisch 500 Millionen Dollar Investitionskosten fehlen. Bloomberg und das Wall Street Journal machten zudem darauf aufmerksam, dass Tesla überproportional hohe Verbindlichkeiten im kommenden Quartal zu zahlen habe. Man berichtet von einem verlängerten Zahlungsziel bei Lieferanten für das dritte Quartal. Schreiben Sie uns Ihre Meinung unten im Kommentarfeld. 


Bildquelle: By Phoenix7777 [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

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